Geschichte des Vereins
Die Anfänge des Fußballsportes in Winterbach gehen zurück auf das Jahr 1913. Damals wurde ein Verein mit dem Namen “Fußball-Club Sportvereinigung Winterbach 1913″ gegründet, dessen handgeschriebene, vom Amtsbürgermeister genehmigte Satzung sich noch bis vor kurzem in privater Hand befand und nun dem Verein von dem damaligen ersten Vorsitzenden Alois Braun als Urkunde und Zeugnis sportlicher Tätigkeiten zu Beginn des 20.Jahrhunderts zur Verfügung gestellt wurde.
Es ist verständlich, dass der erste Weltkrieg das sportliche Geschehen, das ohnehin nicht mit heutigen Maßstäben gemessen werden kann, zum Erliegen brachte. Aber bereits kurze Zeit nach diesem Kriege – etwa 1920 – fanden sich sportbegeisterte junge Männer in dem neu gegründeten Fußballklub “Falke” zusammen. Vorsitzender war Ludwig Klos, der diesem Verein mit viel Idealismus vorstand. Doch die “goldenen zwanziger Jahre” waren wohl die Hauptursache dafür, dass dieser Verein 1926 wieder seinen Spielbetrieb einstellte und sich auflöste.
Das Geburtsjahr des heutigen Jubilars, der Sportfreunde Winterbach, ist das Jahr 1927. Im März des Jahres 1927 vollzogen, besonders auf Drängen vieler begeisterter Jugendfußballer, nachstehende Sportfreunde die Vereinsgründung: Robert Groß, Robert Laub, Josef Leist, Jakob Rauber, Eugen Recktenwald, Josef Recktenwald und Alois Selgrath.
Es wurden eine erste, eine zweite, sowie eine erste Jugendmannschaft gebildet, die bereits im Herbst 1927 in die Meisterschaftsspiele geschickt wurden. 1928 folgte die zweite Jugendmannschaft.
Glanzstück des Vereins war in den ersten Jahren die Jugendmannschaft, die in den Spielzeiten 1927/28/29/30 dreimal in Folge Meister des Bliesgaues wurde und bei den Spielen um die Saarlandmeisterschaft jeweils erst an Borussia Neunkirchen bzw. dem SV Heiligenwald scheiterte.
Erster Vorsitzender des jungen Vereins war Josef Leist, der aber schon nach kurzer Zeit von Eugen Recktenwald abgelöst wurde. Dieser gab schon bald den Vorsitz an Robert Laub weiter, der den Verein dann lange Jahre mit starkem Engagement leitete und sich auch in der Nachkriegszeit große Verdienste um den Verein erwarb. Gespielt wurde in der B-Klasse, eine C-Klasse gab es damals noch nicht. In der B-Klasse spielten zu dieser Zeit alle Dorfvereine des Kreises St.Wendel.
Zu Beginn der dreißiger Jahre spielten insgesamt fünf Mannschaften, aber die politische Entwicklung nach 1935 brachte hier eine Wende. Es war die Zeit, in der Fußball als Breitensport weniger gepflegt wurde als das “Marschieren”. Marschieren war Trumpf, doch nicht im Sinne heutiger Volkswanderungen, sondern in Uniform und mit einem 25-Pfund-Tornister auf dem Rücken.
So konnte sich der Verein freuen, dass er immerhin in der Zeit von 1937 bis 1943 sich noch mit einer Mannschaft an den Verbandsspielen beteiligen konnte, also bis in die Zeit des totalen Krieges hinein. Von 1943 bis 1945 ruhte die Vereinstätigkeit. Es ist ein Phänomen, dass nach einem derartigen Krieg das sportliche Interesse in den Dörfern des St.Wendeler Landes so ausgeprägt war und sich wieder bald ein Spielbetrieb entwickelte. Bereits im November 1945 konstituierten sich die Sportfreunde Winterbach wieder unter dem Vorsitz von Heinrich Staub.
Eine neue Zeit begann, die Nachkriegszeit, und mit ihr ein Aufstieg in allen Lebensbereichen, auch im Sport.
Das Jahr 1945 brachte das Ende des 2.Weltkrieges und zugleich den Beginn einer neuen Zeit, auch im Bereich des Sportes. Unter dem Vorsitz von Heinrich Staub (verstorben) wurde der Fußballspielbetrieb wieder aufgenommen. Gleichzeitig wurde eine Tischtennisabteilung unter der Leitung von Josef Backes dem Verein angegliedert. Beide Abteilungen trennten sich nach einigen Jahren aber wieder.
1947 konnte in der Kreisklasse 2 die Meisterschaft errungen werden. Von 1947 bis Oktober 1951 gehörte der Verein der Kreisklasse 1 an. Wegen Spielermangel musste zu dieser Zeit darin der Spielbetrieb eingestellt werden. Doch bereits am 1.Juli 1952 wurde unter der Führung von Hans Walter die Tätigkeit wieder aufgenommen werden, allerdings wieder in der Kreisklasse 2. In dieser Klasse errang der Verein in der Saison 1953/54 die Meisterschaft. 1956 wurde der Verein wegen Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls durch Verbandsbeschluss von den Meisterschaftsspielen ausgeschlossen, was sich sehr zum Schaden des Vereins auswirkte. Gleichzeitig erfolgte eine Rückversetzung in die B-Klasse.
In der Spielsaison 1958/59 und 1959/60 erhielt die 1.Mannschaft für ihre faire Spielweise den Fairnesspreis. In der Saison 1964/65 stieg die 1.Mannschaft in die C-Klasse ab. Doch in der nächsten Saison 1965/66 errang sie den Meistertitel der C-Klasse und stieg wieder in B-Klasse auf, der sie bis zum Jahre 1972 angehörte. Nach zweimaligen Ansatz, sprich Vizemeisterschaft in den Jahren 1970 und 1971, wurde die Mannschaft im Jahre 1972 ungeschlagener Meister der B-Klasse Schaumberg und konnte anschließend auch Saarlandmeister der B-Klassen werden. Unvergessen das Endspiel in Friedrichsthal gegen Fürstenhausen, als aus einem 0:2 Pausenrückstand noch ein 3:2 Sieg wurde. Der schönste Erfolg und gleichzeitig ein Geschenk der Mannschaft an ihren Verein im Jahre seines 45-jährigen Bestehens. Fast wäre dem Meisterjahr 1972 noch ein Meisterjahr 1973 gefolgt, jedoch wurde nur knapp hinter Ottweiler im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur A-Klasse der Vizemeister gemacht. In den darauffolgenden Jahren spielte Winterbach stets erfolgreich in der Spitze der Klasse, konnte jedoch nur selten und vorübergehend die Tabellenführung übernehmen. Im Jubiläumsjahr 1977 erreichte Winterbach den dritten Tabellenplatz hinter Meister Merchweiler und Vizemeister Oberlinxweiler. Ein schöner Erfolg der Mannschaft, die man damit zu den Spitzenmannschaften der A-Klasse Nordsaar zählen durfte.
Das Meisterjahr 1972 brachte auch die Einweihung des Sportlerheimes “In der Seiters”, das in eigener Regie erbaut wurde. 1976 wurde der Sportplatz auf die heutige Größe erweitert und mit einer neuen Decke überzogen sowie mit der Errichtung der Flutlicht begonnen (Westseite), die im Jubiläumsjahr fertiggestellt wurde.
Schöne Erfolge sind auch aus dem Jahre 1975 zu vermelden. Zum ersten Mal wurde eine Fußballstadtmeisterschaft der Kreisstadt St.Wendel ausgetragen. Alle Mannschaften der aufgrund der Gebiets- und Verwaltungsreform neu gebildeten Stadt St.Wendel nahmen daran teil und Winterbach wurde erster Stadtmeister. Hier die Stationen: SF Winterbach – FC St.Wendel 3:1, SV Hoof - SF Winterbach 0:5, SV Bliesen – SF Winterbach 1:5 und das Endspiel SV Remmesweiler – SF Winterbach 1:5.
1976 konnte in der Stadtmeisterschaft der 3.Platz errungen werden mit einem 5:1 Sieg über Niederkirchen. Meister wurde der SV Bliesen vor dem FC St.Wendel.
Einen schönen Erfolg gab es auch im Saarlandpokal 1975, wo die Mannschaft mit viel Pech gegen den Saarlandligisten Friedrichsthal ausschied. Das erste Spiel in Friedrichsthal endete mit 0:0 nach Verlängerung. Im Wiederholungsspiel stand es nach der regulären Spielzeit 1:1 und wieder gab es Verlängerung. Auch diese brachte keine Entscheidung und so musste durch Elfmeterschießen entschieden werden. Hier war Friedrichsthal glücklicher und gewann 7:6.
Die Achtziger Jahre verliefen für die Sportfreunde im Bereich der Aktiven nicht wie gewünscht. In der Saison 1983/84 stieg die Mannschaft nach 11-jähriger Zugehörigkeit zur A-Klasse Nord (heutige Bezirksliga St.Wendel) in die Kreisliga ab. Auch in den Jahren danach waren die Ergebnisse nicht so positiv und im Jahre 1987 ließ sich der Abstieg in die Kreisliga B nicht mehr vermeiden.
Unter dem damaligen Vorsitzenden Lothar Wiesen und dem aktiven und engagierten Spartenleiter Werner Papst wurde der sofortige Wiederaufstieg anvisiert. Doch in der 1.Saison scheiterte man knapp. In der Saison 1988/89 wurde das Vorhaben in die Tat umgesetzt, und man schaffte den Wiederaufstieg und konnte nach zweijähriger Zugehörigkeit die unterste Klasse verlassen in Richtung Kreisliga A.
Nun kam erneut ein goldenes Zeitalter der Sportfreunde Winterbach. Die erfolgreiche Jugendarbeit trug seine Früchte aus und Winterbach kam auf seinem neuen Kunstrasen (Bau 2003) zu neuen Erfolgen. Unter der Leitung von Trainer Michael Morsch errang die Mannschaft in der Saison 2007/2008 die Meisterschaft in der Kreisliga A Schaumberg vor dem ehemaligen Landesligisten FSV Sitzerath und stieg nach 25 Jahren wieder in die Bezirksliga auf. Doch diesem setzte die junge Mannschaft noch einen drauf. Begünstigt durch die Spielklassenreform des Saarländischen Fußballverbandes stieg man als Tabellendritter nach einer grandiosen Rückrunde 15 Siegen aus 15 Spielen zu ersten Mal in der Geschichte des Vereines in die Landesliga Nordost auf.
Leider kam im Jahr 2015 der Abstieg in die Bezirksliga St. Wendel und direkt im nächsten Jahr dann der Absturz in die unterste Spielklasse, der Kreisliga A Weiselberg.
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